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Klassisches Beispiel für Cirrus uncinus:
Kleine, dünne, weißliche Schleierwolken,
die sich durch ihr hakenförmiges Erscheinungsbild auszeichnen.
Die Wolken befinden sich hoch droben im oberen
Wolkenstockwerk, bestehen nur aus Eiskristallen und weisen
keinen Eigenschatten auf.
Von den büschelartigen Hauptwolken laufen hakenartig streifenförmige
Gebilde weg. Diese langgezogenen Schweife verlaufen
nahezu parallel und zeigen die herrschende Windrichtung in diesem
Höhenbereich an - im Bild kommt der Wind also von links, aus Westen.
Bei den Schweifen handelt es sich um fallende Wolkenpartikel,
die die Hauptwolke verlassen haben.
Während sich die Eiskristalle auf dem Weg nach unten befinden,
den sie anfangs mit etwa 1 m/s Fallgeschwindigkeit zurücklegen,
geraten sie in windschwächere Bereiche und bleiben allmählich
immer weiter hinter der vorauseilenden Hauptwolke zurück.
Sie werden zudem durch Verdunstung immer kleiner und langsamer
und bilden schließlich eine Schleppe mit nahezu horizontalem Verlauf.
In vertikaler Richtung überwinden sie bis zu zwei Kilometer,
im Bild aber deutlich weniger.
Gelegentlich lösen sich die Mutterwolken durch die ständig
herausfallenden Partikel ganz auf und nur die horizontalen Fallstreifen stehen
noch am Himmel.
© Copyright: Bernhard Mühr
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