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Irgendwo über dem Nordatlantik.
Weit unten breitet sich tiefe Bewölkung aus (Stratocumulus stratiformis).
Diese Wolken sind nur wenig mächtig und bringen keinen
Niederschlag. Wenngleich die Wolkendecke im Vordergrund
Auflösungstendenzen zeigt und man durch Lücken hindurchblicken
kann, so präsentiert sie sich doch überwiegend geschlossen
(opacus). Eine merkwürdige Struktur ist zu sehen:
Halbkreisförmig schwingt sich eine Wolkenkante durch das Bild.
Eine einleuchtende Erklärung will nicht gelingen.
Die Wolkenkante zeichnet jedenfalls keinen Küstenverlauf nach, an
dem Konvergenzerscheinungen auftreten könnten.
Möglicherweise sind Meeresströmungen und unterschiedlich
temperierte Wassermassen im Spiel.
Die scharfe Linie im Hintergrund markiert die Oberseite einer
Cirrostratusbewökung, flächenhaft ausgedehnte und dünne
Eiswolken im hohen Wolkenstockwerk.
Die Wettererscheinungen über dem Nordatlantik waren an diesem
5. September wenig spektakulär.
Sowohl das Islandtief als auch das Azorenhoch nahmen in etwa ihre
mittlere Position ein, waren aber nicht besonders stark ausgebildet.
Vom Islandtief ausgehend erstreckte sich ein wenig wetteraktiver Frontenzug
quer über den Atlantik bis nach Neuschottland.
Er markierte die Polarfront, nördlich der die Temperatur
im 500 hPa-Niveau unter -20°C lag.
© Copyright: Bernhard Mühr
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