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Der Blick geht auf Cirrus-Wolken im hohen Wolkenstockwerk.
Durch diese flauschigen, relativ dünnen Eiswolken scheint
die Sonne mühelos hindurch, sie weisen keinen Eigenschatten auf
und auch am Boden wird kein Schattenwurf erkennbar sein.
Aus diesen Wolken fallen Partikel, Eiskristalle, aus.
Sie erzeugen dabei die langen, streifenartigen Strukturen,
die den Mutterwolken (hier in der Bildmitte) hinterherhängen.
Diese Schleppen aus fallendem Niederschlag im linken unteren Bildbereich
oder unter der Tragfläche können etliche Kilometer lang werden.
Von unten erscheinen solche Schleppen oft hakenförmig, was ihnen die
Bezeichnung uncinus eingetragen hat.
Besonders augenfällig wird dieses Phänomen immer dann,
wenn eine große vertikale Windscherung herrscht.
Nimmt die Windgeschwindigkeit nämlich nach unten hin rasch ab,
so werden die oberen Partien der Wolken und der fallenden Teilchen
viel schneller verfrachtet als die schon weiter unten befindlichen,
die dann zurückbleiben. Im Bild kommt der Wind von links.
Im 500 hPa-Niveau lag am 5. September ein ausgeprägtes
Höhenhoch über Südskandinavien und Osteuropa.
In seinem Bereich stiegen die Temperaturen teilweise auf über -10°C.
Ein Tiefdruckkomplex ersteckte sich von Südost- über
Mitteleuropa bis hin zur Iberischen Halbinsel, hier herrschten um -16°C.
Zwischen beiden Druckgebilden stellte sich eine östliche Höhenströmung
ein, die über dem nordwestlichen Frankreich
etwa 30 kt in der mittleren Troposphäre erreichte.
© Copyright: Bernhard Mühr
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