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Kategorie: Vertikale Wolken
Wolkengattung: Cumulonimbus


 

Cumulonimbus capillatus incus, Cirrus spissatus cumulonimbogenitus
(Cb cap inc, Ci spi cbgen)
Ort: Karlsruhe (Baden-Württemberg, Deutschland)   Klima
Datum: 7.2.1999, 16:50 MEZ, Blick SSW     © Copyright: Bernhard Mühr
Eine einzelne Schauer-und Gewitterwolke (Cumulonimbus), die ihren Entwicklungshöhepunkt schon längst überschritten hat. Einzelne Quellformen sind nicht mehr erkennbar, nur noch eine amboßförmige Struktur, deren Rand faserig und unscharf erscheint - ein Hinweis darauf, daß dieser Wolkenteil (fast) nur aus Schnee- und Eiskristallen besteht. Die typische Amboßform (incus) entsteht, wenn die in der Wolke aufsteigenden Luftmassen an eine Sperrschicht gelangen (bei Cumulonimben meist die Tropopause, die im Winter bei uns zwischen 6 und 9 km liegt), und sich an dieser Inversion horizontal nach außen ausbreiten. Unter dem rechten Rand des Amboß befindet sich eine langgezogene Wolkenform, ein Cirrus spissatus, der aus dem oberen Teil eines alten Amboß hervorgegangen und übriggeblieben ist. Am Horizont tummeln sich zahlreiche Cumuli congesti, Quellwolken beträchtlicher vertikaler Erstreckung, die aber den Übergang zu einem Cumulonimbus nicht geschafft haben, da deren einzelnen Quellungen noch klare Konturen aufweisen. Hellgrau heben sich vor dem Amboß ein paar zerrisene kleinere Wolken, Cumuli fracti, ab. Schauerwolken wie diese haben sich in der hochreichend labil geschichteten maritimen Polarluft, die vom Nordmeer zu uns strömte, zahlreich gebildet.
© Copyright: Bernhard Mühr