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In dieser Gegend des nordöstlichen New Mexico
begegnet man Zeugen vergangener vulkanischer Aktivität.
Vom Kraterrand eines erloschenen Vulkans schweift der Blick
weit nach Westen. Dort beherrscht eine mächtig aufgetürmte
Quellwolke (Cumulus congestus) das Bild. Ihre Unterseite ist scharf,
ihre Form kompakt und ihre Quellformen noch gut ausgeprägt -
ein Hinweis darauf, daß der Übergang zu einer Gewitterwolke
zwar noch nicht stattgefunden hat, aber noch bevorsteht. Dazu ist eine Vereisung der oberen
Wolkenpartien nötig und dieser Vorgang läßt
die scharfen Konturen verschwinden.
Allerdings hat sich der Cumulus eine Haube oder Kappe (pileus) aufgesetzt,
eine flache kleine Wolkenschicht an der Oberseite.
Diese Haube entsteht, wenn über dem emporschießenden
Cumulus die Luft als ganzes gehoben wird, dabei abkühlt
und zu einer kleinen dünnen Wolke kondensiert.
Ihre Lebensdauer ist allerdings recht kurz, denn schon bald
erreicht der wachsende Cumulus die Wolke und absorbiert sie.
Vor dem Cumulus congestus läßt sich ein kleines,
graues Wolkenfeld ausmachen, ein Altocumulus stratiformis.
Seine Quellformen haben nur eine geringe vertikale Ausdehnung
und befinden sich im mittelhohen Niveau.
Zwischen ihnen kann man hindurchschauen (perlucidus) und erkennt dahinter
die helle Flanke des Cumulus congestus.
Die parallele Anordnung der einzelnen Wolkenelemente in Streifenform
führt zur Bezeichnung undulatus.
Wellenbewegungen in der Atmosphäre, ausgelöst
bei der Überströmung
topografischer Formen an der Erdoberfläche,
sind hierfür verantwortlich.
Oben rechts im Bild steht eine dichte und bauschig wirkende
Eiswolke (Cirrus spissatus) am Himmel.
Zum Horizont hin bildet der Cirrus eine einzige zusammenhängende
Fläche, in der sich einzelne faserige Strukturen ausgebildet
haben (Cirrostratus fibratus).
Der Cirrus stellt die oberen und abgewehten Partien
ehemaliger Gewitterwolken dar (cumulonimbogenitus).
Diese haben sich weiter westlich zahlreich gebildet,
und fielen wieder in sich zusammen. Teile
ihrer Ambosse aber wurden durch die starke Höhenströmung
nach Osten verfrachtet, wo sie als Cirrus erkennbar werden.
© Copyright: Bernhard Mühr
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