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Kategorie: Vertikale Wolken
Wolkengattung: Cumulus


 

Cumulus congestus pileus, Cirrus spissatus cumulonimbogenitus, Cirrostratus cumulonimbogenitus und Altocumulus stratiformis perlucidus undulatus
(Cu con pil, Ci spi cbgen, Cs cbgen, Ac str pe un)
Ort: Capulin National Monument (New Mexico, USA)   Klima
Datum: 14.9.1999, 14:00 MOZ, Blick W     © Copyright: Bernhard Mühr
In dieser Gegend des nordöstlichen New Mexico begegnet man Zeugen vergangener vulkanischer Aktivität. Vom Kraterrand eines erloschenen Vulkans schweift der Blick weit nach Westen. Dort beherrscht eine mächtig aufgetürmte Quellwolke (Cumulus congestus) das Bild. Ihre Unterseite ist scharf, ihre Form kompakt und ihre Quellformen noch gut ausgeprägt - ein Hinweis darauf, daß der Übergang zu einer Gewitterwolke zwar noch nicht stattgefunden hat, aber noch bevorsteht. Dazu ist eine Vereisung der oberen Wolkenpartien nötig und dieser Vorgang läßt die scharfen Konturen verschwinden. Allerdings hat sich der Cumulus eine Haube oder Kappe (pileus) aufgesetzt, eine flache kleine Wolkenschicht an der Oberseite. Diese Haube entsteht, wenn über dem emporschießenden Cumulus die Luft als ganzes gehoben wird, dabei abkühlt und zu einer kleinen dünnen Wolke kondensiert. Ihre Lebensdauer ist allerdings recht kurz, denn schon bald erreicht der wachsende Cumulus die Wolke und absorbiert sie. Vor dem Cumulus congestus läßt sich ein kleines, graues Wolkenfeld ausmachen, ein Altocumulus stratiformis. Seine Quellformen haben nur eine geringe vertikale Ausdehnung und befinden sich im mittelhohen Niveau. Zwischen ihnen kann man hindurchschauen (perlucidus) und erkennt dahinter die helle Flanke des Cumulus congestus. Die parallele Anordnung der einzelnen Wolkenelemente in Streifenform führt zur Bezeichnung undulatus. Wellenbewegungen in der Atmosphäre, ausgelöst bei der Überströmung topografischer Formen an der Erdoberfläche, sind hierfür verantwortlich. Oben rechts im Bild steht eine dichte und bauschig wirkende Eiswolke (Cirrus spissatus) am Himmel. Zum Horizont hin bildet der Cirrus eine einzige zusammenhängende Fläche, in der sich einzelne faserige Strukturen ausgebildet haben (Cirrostratus fibratus). Der Cirrus stellt die oberen und abgewehten Partien ehemaliger Gewitterwolken dar (cumulonimbogenitus). Diese haben sich weiter westlich zahlreich gebildet, und fielen wieder in sich zusammen. Teile ihrer Ambosse aber wurden durch die starke Höhenströmung nach Osten verfrachtet, wo sie als Cirrus erkennbar werden.
© Copyright: Bernhard Mühr