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Rege Gewittertätigkeit im Norden von Texas.
Das Teleobjektiv täuscht hier allerdings über die
tatsächlichen Verhältnisse etwas hinweg:
Zum einen scheinen die Wolkentürme auf gleicher Höhe
oder sogar noch tiefer als der Beobachter zu liegen
und zum anderen sehr nah.
Beides stimmt so nicht. Die Wolken befinden sich etliche Kilometer
entfernt, vielleicht 20 km, und die Untergrenze der Wolken
dürfte oberhalb von 2500 Meter liegen, der Standort
in etwa 2100 Meter.
Trotzdem brodelte es an diesem Tag mächtig.
Starke Erwärmung auf über 30 °C und feuchte
Luft vom nahen Golf von Mexiko schufen günstige
Voraussetzungen.
Von rechts ragt eine ausgewachsene Gewitterwolke (Cumulonimbus capillatus)
mit ihrem amboßförmigen Oberteil (incus) ins Bild herein.
Hierbei handelt es sich um in großer befindliche Eiskristalle,
die die Tropopause erreicht haben und sich an ihr horizontal ausbreiten.
Ebenfalls aus Eiskristallen besteht der gesamte obere Wolkenbereich
im Bildhintergrund. Kennzeichen hierfür ist das faserige,
diffuse und ausgefranste Erscheinungsbild.
Im Gegensatz hierzu stehen die scharfen, klar umrissenen Konturen
der Quellwolken rechts vorne und links im Bild.
Diese Cumuli haben das Vereisungsstadium noch nicht erreicht,
sind aber bereits hoch emporgeschossen und ähneln
mit ihren Quellformen einem Blumenkohl.
Sie zeigen die noch aktiven Regionen an, wo die Aufwinde am stärksten
sind und sich neue Gewitterzellen bilden können.
Die isoliert bis über 2700 Meter von einer ziemlich ebenen Fläche
aufragenden Guadelupe Mountains stellen im Sommer
einen Ort dar, an dem Gewitter besonders gern und häufig entstehen.
Unternehmungen in die höheren Regionen erfordern
eine sorgfältige Beobachtung des Wettergeschehens.
An diesem Tag blieben die Berge aber fast völlig frei
von jeglicher Gewittertätigkeit, lediglich ein paar
Regentropfen aus bereits weitgehend abgestorbenen Cumulonimben
fielen herab. In der Umgebung hingegen traten zahlreiche, meist isolierte
Gewitter auf, von denen sich vor allem nach Süden zu
manche zu größeren Komplexen zusammenschlossen.
© Copyright: Bernhard Mühr
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