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Kategorie: Mittelhohe Wolken
Wolkengattung: Altocumulus


 

Altocumulus castellanus (Ac cas)
Ort: Flug Zürich - Atlanta (Maine, USA)   Klima
Datum: 5.9.1999, 14:15 MOZ, Blick E     © Copyright: Bernhard Mühr
Wie an einer Perlenschnur aufgereiht laufen kleine Quellwölkchen von links nach rechts durchs Bild. Sie dürften sich in vielleicht 4000 - 6000 Meter Höhe befinden und damit dem mittelhohen Wolkenstockwerk angehören. Ihre klar abgegrenzte Struktur, ihre Quellform und keinerlei flächenhafte Ausdehnung kennzeichnet sie als Altocumulus. Die Wolken weisen an ihrer Oberseite vielfach kleine aber ausgeprägte Quellungen auf, die aufgrund ihres türmchen- oder zinnenartigen Erscheinungsbildes als castellanus bezeichnet werden. Lassen sich castellanus-Formen beobachten, kann man daraus fast immer auf eine Labilität der Schichtung zumindest in der Höhe schließen. Denn für ein Höhenwachstum einer Quellwolke bedarf es erheblicher Auftriebsenergie. Ein aufsteigendes Luftpaket enthält Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf. Bei Erreichen des Kondensationsniveaus wird die beim Verdampfen benötigte Energie als Kondensationswärme wieder frei und dem Luftpaket zugeführt. Dieses steigt weiter auf und kühlt sich weiter ab. Je rascher nun die Temperaturabnahme der Umgebungsluft, desto wirksamer der Auftrieb des Luftpakets. Es kann in größere Höhen vordringen. Diese Labilität der Schichtung der Umgebungsluft wird meist hervorgerufen durch Kaltluftadvektion, den Herantransport kalter Luft in der Höhe. Im Bild lösen sich einzelne Aufsätze von ihrer Basis ab (zB im linken Bilddrittel). Die Luft ist ziemlich trocken, die Wolkenteile verdunsten.
© Copyright: Bernhard Mühr